Standort: Kornspitzstr. 1, 4481 Asten
Auftraggeber: backaldrin Österreich GmbH
Planungsdaten: Gutachterverfahren (1. Preis – Wettbewerbssieger)
Planungszeitraum: Herbst 2010
Bilder: X ARCHITEKTEN
Konzept:
Thematisiert wird ein aufgeschnittener Brotlaib, „Brotscheibe“ mit ihrer scheinbar banalen Struktur; den charakteristischen mit homogener Teigmasse umhüllten Luftblasen im Inneren, und der äußeren grobe Kruste. Diese Scheibe wird hochwassersicher auf 3 modellierten Anhöhen zu einem „Landmark“ empor gehoben und erreicht dadurch eine bessere Sichtbarkeit und Aussenwirksamkeit. Drei Hügel definieren klar 3 Zugänge, den Haupteingang von Süd, Anlieferung von Südost und Entree zum Landschaftsgarten im Westen. Der dadurch entstandene, unter dem Gebäude befindliche gedeckte und wettergeschützte Freibereich erlaubt einen attraktiven, durch die seitlichen Eingangszonen, großen Öffnungen in der Decke und künstlichen Licht, hellen Raum für Standlmarkt und Ausstellungen im Freien.
Lage:
Von der Autobahnabfahrt A1-Asten ist die Sichtbarkeit von der Autobahn aus wegen Lärmschutzwänden von Linz, und Autobahnübergang von Wien kommend, erschwert. Um das Museum selbst sichtbar zu machen müsste das Gebäude mehr als 30 Meter in die Höhe ragen um schon von weit her gesehen zu werden. Als weithin sichtbares Zeichen wird ein beleuchteter Heliumballon „schwebendes Brot“ vorgeschlagen.
Funktionalität:
Durch den von Hügel geformten Zugang erreicht der Besucher den markanten Eingangsbereich. Im gedeckten Zwischenraum leuchtet von weitem sichtbar das „Pantheon des Brotes“, ein verglaster, nach oben durchgesteckter Raum mit Oberlichte. Eine Rampe führt von zwei Seiten in das erweiterte Foyer mit Museumsshop, Kassa und Garderobe. Am Weg nach oben bewegt sich der Besucher in einem gläsernen Zwischenraum entlang dem Brot der Welt. Oben angekommen bildet das Pantheon den zentralen Raum, an dem sich alle Funktionen hin andocken. Das Foyer umspült diesen hellen Raum und gibt die Blicke frei auf das „Brot der Welt“ als auch auf die Bereiche der Gastronomie und die der Schaubäckerei. Die Gastronomie bildet mit den Backstuben eine Einheit. Für Takeaway Kunden führt eine Fahrbahn über eine Anhöhe zu Parkplätzen direkt vor dem Gastrobereich. Auch der Seminarraum weist einen direkten Zugang von außen auf und ist für Großveranstaltungen durch eine mobile Trennwand dem Foyer zuschaltbar. Die Ausstellungshalle ist als frei gestaltbare Fläche konzipiert. Die Ausstellungsarchitektur kann hier ohne Einschränkungen gemeinsam mit den Ausstellungsplanern entwickelt werden. Einbauten werden wie im Plan als Leichtbau vorgeschlagen. Die Bibliothek befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Empfang und Seminarraum. Über den Lichthof ist ein optionaler Zugang auf eine Dachterrasse möglich. Der gedeckte Zwischenraum im Erdgeschoss kann für Veranstaltungen (Standlmarkt, Ausstellungen etc.) genutzt werden. Der Raum führt vorbei am Eingang in den rückwärtigen Landschaftsgarten mit Getreidelehrpfad, Kinderspielplatz und Amphitheater
Konstruktion & Materialität:
Eine Fachwerkkonstruktion aus Rundrohren in der Aussenwand spannt sich freitragend über die Landschaftsformen und wird von den Hügeln gestützt. Eine hinterlüftete Paneelfassade mit vorgehängten mineralischen Matritzen erzielen eine grobe unregelmässige Erscheinung, welche von präzisen „Rissen“ aus Glas durchschnitten wird. Die „Luftblasen“ im Inneren sind teilweise verglaste Außenräume oder Dachoberlichten. Der zentrale Innenraum ist geprägt vom warmen Materialien. Die abgehängte, bronzefärbige Decke spiegelt dahinterliegendes Licht. Als Bodenbelag kommen geschliffener Terrazzo (Foyer,Empfang,Gastro), Epoxy (Bäckerei) und Holz (Bibliothek, Seminar, Teilbereiche Foyer) zum Einsatz. Die Hügellandschaft ist mit diversen Getreidesorten bepflanzt und spiegelt den natürlichen (alljährlichen)Pflanzzyklus wieder.