X Architekten

WB Business Center A.01 Wien 

Projektpartnerschaft mit JDS Architects

Standort: Stadtplanungsgebiet „Hauptbahnhof Wien“

Auftraggeber: SIGNA Development

Planungsdaten: geladener Wettbewerb

Planungszeitraum: Frühjahr 2013

Bilder: X ARCHITEKTEN / JDS Architects

Städtebau

  • Bezug zur Umgebung u. städtebauliche Einbindung
  • Schaffung eines repräsentativen Landmarks durch die Höhenentwicklung der Baukörper in Richtung Südtiroler Platz. Lokale Schwerpunktbildung mit höhenmäßiger Akzentuierung im Westen.
  • Etablierung von eindeutigen Kanten durch den Gebäudekomplex, welche wiederum die Definition städtischer Räume und Straßenfluchten unterstützen.
  • Abschirmende Funktion der äußeren Umhüllung des Gebäudekomplexes gegenüber Lärmemissionen, die v. a. entlang des Gürtels auftreten. Umschließung einer gemeinsamen und geschützten Mitte.
  • Verjüngung und kontinuierliches Zurückweichen der Baukörper mit zunehmender Höhe. Vermeidung von Verschattungen von Nachbargrundstücken.
  • Schaffung von Verbindungen zwischen Südtiroler Platz, Gürtel, der Halle Nord sowie den anschließenden südlichen und östlichen Gebieten.
  • Stadtseitige Zugänge am westlichen Ende des Bauplatzes, vom Gürtel und von der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße.
  • Fußläufige Verbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln.

 

  • Gestaltung und Qualität der Außenräume
  • „Offene“ Sockelzone durch Geschäftslokale (Schaufenster), Zugänge in die Mall und Lobbys (Zugänge zu den Büro- und Hotelkomplexen). Angestrebte Belebung der Sockelzone und des Straßenbildes.
  • Die Sockelzone entlang des Gürtels und der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße ist durch Arkaden gestaltet, die Sonnen- und Witterungsschutz bieten.

 

Baukünstlerische Kriterien

  • Entwurfsidee und baukünstlerischer Ansatz
  • Der Entwurf greift städtische Maßstäbe auf, reagiert auf Aspekte des urbanen Raums und hat gleichzeitig die Schaffung eines attraktiven lokalen Begegnungsortes (menschlicher Maßstab) zum Ziel.
  • Leitmotiv von Innen und Außen:

Außen: Erzeugung einer durchgängigen städtischen Kante. Unterteilung der Baumasse in drei sich berührende, geometrisch definierte Baukörper. Die kontinuierliche Fassade wirkt als Schutz- und Filterfläche gegenüber Belastungen und Emissionen, welche durch Auto- und Bahnverkehr verursacht werden.

Innen: Die Abschirmung durch die Baukörper erzeugt einen großzügigen Innenbereich. Öffnung und Abbildung der funktionellen Einheiten zum Hof hin. Der Hof entwickelt sich zu einer gestalteten Begegnungszone mit kommerziellen Services und Freizeiteinrichtungen.

 

  • Architektonische und gestalterische Qualitäten
  • Gestaltung der Baumasse durch Plankonfiguration und Programmierung.
  • Dreiteilung des dreieckigen Bauplatzes, Öffnung eines inneren Bereichs. Bestimmung des Teilungsverhältnisses mittels der horizontalen Wegführung durch den Gebäudekomplex. Mit der Bauhöhenentwicklung neigen sich die Baukörper zurück, um eine gute Belichtung des zentralen Platzes zu ermöglichen. Die Berührungspunkte der Baukörper markieren gleichzeitig die Zugänge zur gemeinsamen Mitte. Akzentuierung der äußeren Eckpunkte der drei Baukörper an denen sich jeweils Eingänge in den Gebäudekomplex befinden.
  • Gestalterische Umsetzung des Leitmotivs von Innen/Außen.
  • Die äußere Fassade ist kontinuierlich, kompakt und fasst die Baukörper in deren städtischen Dimension. In ihr spiegelt sich die Umgebung wieder. Gestaltung der Fassadenfläche durch Facettierungen.
  • Die innere Fassade gliedert sich in Bändern, die vor und zurückspringen. Die Bänder dienen als Bezug des räumlichen Programms zum Freiraum (Terrassen und Balkone) sowie der Möglichkeit einer vertikalen Begrünung. Etablierung einer Kommunikationsebene zwischen gemeinsamer Mitte und innerem Gebäudeabschluss. Diese ist vielfach nutz- und erlebbar und streicht die Bedeutung der Mitte als Begegnungsort und Kommunikationsraum hervor.
  • Die öffentlich zugängliche Mitte beinhaltet kommerzielle Einrichtungen, Services und Freizeitmöglichkeiten (Mall). Diese sind als Galerien übereinander angeordnet. Die Mitte wird durch eine begrünte und landschaftlich gestaltete Ebene überdeckt, die sich immer wieder öffnet, um die Belichtung der darunter liegenden Geschosse zu ermöglichen. Die Ebene dient als großzügiger Freiraum mit Bezug zu den Büro- und Hotelnutzungen.

 

Funktionale Kriterien

  • Erschließung
  • Das Konzept der Erschließung basiert im Prinzip auf einer klaren Trennung zwischen öffentlichen Zugängen und kontrollierten Eingängen (Schleuse).
  • Öffentliche Zugänge zur Mall befinden sich am Südtiroler Platz, am Gürtel, an der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße und im Anschluss an die Halle Nord des Bahnhofes (über EG sowie auch UG1). Verbindung der Zugänge durch den Gebäudekomplex.
  • Anbindung an den Bahnhof sowie der S-Bahn Station (Stiege 17).
  • Die Ebenen der Mitte sind eigenständig durch Rolltreppen und Aufzüge erschlossen.
  • Jeder der drei Baukörper besitzt einen kontrollierten Eingang (Lobby), der zu den Büros bzw. in das Hotel führt. Ausgehend von den Lobbys erschließen Kerne (Personen-, Lasten,- Feuerwehraufzüge und Fluchttreppenhäuser) den Gebäudekomplex in der Vertikalen.

 

  • Funktionsbereiche
  • Der Gebäudekomplex ordnet sich in drei übergeordnete Teile plus einer Mittelzone.
  • Die konzeptuelle Gliederung in drei Bauteile ermöglicht neben einer konsequenten Erschließung von öffentlichen und kontrollierten Bereichen eine einfache Realteilung und Funktionstrennung.
  • Der westliche (B1) und der östliche Bauteil (B2), im Anschluss an den Bahnhof gelegen, dienen der Büronutzung. Der nördliche Bauteil (B3) mit Blick Richtung Belvedere ist als Hotel konzipiert.
  • UG1 bis OG2 beinhalten die Mall/Begegnungsflächen/öffentlichen Bereiche, die sich in Gallarien um das Zentrum gruppieren. In B2 befindet sich das zweigeschossige (OG1-OG2) Konferenzzentrum (Empfangsbereich, Konferenzsäle, Seminarräume, Lounge und Barbereich). Im OG3 gruppieren sich Restaurant und Bistro sowie kulturelle Einrichtungen (Medialounge, Ausstellungsflächen). Im OG 4 befinden sich Zeitbüros (stunden- od. tageweise zu mieten) und Atelierflächen.
  • Die Mittelzone oder das „Central Building“ ist als gestalterisches Highlight/bauliche Skulptur ausgebildet und dient als Anziehungspunkt.
  • Nutzung von Dach- und Freiflächen sowie Außenbereichen. Begrünte Terrassen und Balkonflächen zum Innenhof hin. Der gedeckte und geschützte Bereich über der Mittelzone dient als gestalteter und nutzbarer Freiraum. Für das Hotel wird ebenfalls eine Dachnutzung mit begrünten Flächen angestrebt.

 

  • Anbindung an die Verkehrsflächen des ruhenden Verkehrs
  • Im UG3 und im UG2 befinden sich PKW Parkgaragen (350 Stellplätze). Die Ein- und Ausfahrt befindet sich an der Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße.
  • Die LKW Anlieferung erfolgt ebenfalls von dieser Straße. Die Entladung findet im UG1 von B2 statt. Im Anschluss zur Entladezone befinden sich Lagerflächen und die Lastenaufzüge (z. B. direktes Erreichen des Konferenzzentrums).
  • Die Personenaufzüge von den Parkgaragen führen bis OG2 bzw. OG3. Sie münden grundsätzlich in öffentliche Bereiche (Lobbyvorbereich, Restaurant, Shoppingebene). Die Weiterfahrt in die Geschosse der Büro- und Hotelnutzungen ist erst mit dem Passieren der Kontrollpunkte möglich. 

 

Gebäudekonzept

  • Büro
  • Einheitliches Regelgeschosskonzept mit Mittelzonenerschließung der Büros.
  • Achsmaß von 1,35m. Bürotiefe von 5,70m.
  • Effiziente natürliche Belichtung der Büroräume durch die Fassadenflächen.
  • Flexible Einteilung der Büroflächen möglich.
  • An den Erschließungskernen der Büronutzung befinden sich die sanitären Anlagen, deren Größe je nach Bedarf variabel gestaltet werden kann.
  • Die Mittelzone zwischen den Büros bietet Raum für Empfangsbereiche, Servicezonen (Kopierer, Teeküchen, usw.) und Lagerflächen für Bürobedarf.

 

  • Zeitbüros und Ateliers
  • Situiert im OG4.
  • Durch die unmittelbare Nähe zum Bahnhof (Geschäftsreiseverkehr) ist eine Ausstattung mit Büros und Arbeitsräumen, die temporär für einen kurzen Zeitraum gemietet werden können, sinnvoll. Schaffung eines Businesscenters.
  • Ausstattung mit Atelierräumen. Integrierung kultureller Produktion.

 

  • Hotel
  • Einheitliches Regelgeschoßkonzept mit Mittelzonenerschließung der Büros.

 

  • Restaurant + Bistro
  • Situiert im OG3 in unmittelbarer Nähe der kulturellen Einrichtungen (Medialounge, Ausstellungsflächen).
  • Kapazität für 1300 Personenplätze.
  • Direkte Anbindung an das darunterliegende Konferenzzentrum über eine Rolltreppe und Aufzüge (Catering).

 

  • Konferenzzentrum
  • Situiert in OG1 und OG2 im südöstlichen Bereich des Gebäudekomplexes.
  • Ausstattung mit zwei großen, unterteilbaren Konferenzräumen, eine Reihe von Seminarräumen sowie mit entsprechenden technischen Einrichtungen. Empfang, Info, Lounge, Barbereich und Räumlichkeiten für die Konferenzadministration.

 

  • Gemeinsame Mitte/Mall/Sockelgeschosszone
  • Die Mall mit entsprechenden Shoppingflächen erstreckt sich vom UG1 bis OG2 und gruppiert sich gallerieartig um einen zentralen hohen Raum.
  • „Central Building“ …
  • In der Ergeschoss-/Sockelzone befinden sich die Zugänge zum Gebäudekomplex von der Straße wie auch vom Bahnhof aus. Die äußeren Bereiche der Sockelzone sind als Arkaden ausgebildet. Fußläufige Verbindungen in Richtung der Nachbarliegenschaften.

 

  •     Öffentliche Bereiche/Lobby/Erschließung
  • Ungehinderter Zugang zu den öffentlichen Bereichen während der Öffnungs- und Betriebszeiten.
  • Ungehinderter Zugang zu den Büros und zum Hotel rund um die Uhr durch separate Eingänge und Lobbys. Lobbys schaffen repräsentative Eingänge und Kontrollmöglichkeiten.
  • Trennung der Erschließungsstränge (Aufzüge, Treppenhäuser) für Waren, öffentliche Bereiche sowie Hotel- und Büronutzungen.