X Architekten

Terrassenhaus Wolkersdorf 

Standort: Wolkersdorf, Niederösterreich

Auftraggeber: anonym

Planungsdaten:

Direktauftrag: 2007

Baubeginn: Oktober 2009

Fertigstellung: Mai 2011

Nutzfläche: 432,5 m²

Grundstücksfläche: 887,5 m²

Konstruktion: Massivbau in STB, Ziegel

Bilder: X ARCHITEKTEN

Umgebung:

Das stetige Wachstum der Region ist durch die Öffnung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Umfeld von Wien und Bratislava geprägt. Erreichbarkeit und Beschleunigung sind Auslöser für Transformation. Die ehemals im agrarischen Hinterland liegende Weinbaugemeinde Wolkersdorf ist mit entsprechend starkem Wachstum konfrontiert. Durch die Realisierung des östlichen Wiener Autobahnringes wurde Wolkersdorf nahe an die wichtigen Punkte der Region herangerückt (innerhalb 30 Minuten sind die Wiener Donaucity, der Flughafen Wien sowie wichtige Bürostandorte und Shoppingcenter erreichbar).

 

Aufgabenstellung:

Die traditionell-bäuerliche Siedlungsstruktur von Wolkersdorf besteht aus langgestreckten Grundstücken mit innenliegenden gärtnerisch geprägten Wirtschaftshöfen und formaleren Kopfbauten zur Straße – hier soll zwischen eingeschossigen Häusern das neue Volumen integriert werden. Das Projekt definiert einen prototypischen Lösungsansatz für Maßstabssprung und Neuprogrammierung alter Siedlungszonen. Auch der Erhalt der Zugänglichkeit und Durchlässigkeit der Höfe sowie die Differenzierung zwischen Straßenraum und Hofraum müssen beantwortet werden.

 

Idee und Konzeption:

Der Neubau wird durch einen zweifachen stufenartigen Verlauf modifiziert und passt sich so an die niedrigen alten Häuser an: Die geschossweise Abstufung des Baukörpers wird durch die Abstufung der Farbdichte von Schwarz auf Weiß verstärkt. Die Geschosse bekommen durch die Verringerung der Größe und der Farbdichte mit zunehmender Höhe weniger „Gewicht“ und werden optisch ausgeblendet.

 

Umsetzung:

Das unten offene „DurchHaus“ ermöglicht die Erschließung des Hofes und bildet gleichzeitig ein großes befahrbares „Foyer“, welches die Fahrrad- und Autostellplätze und Nebenräume enthält. Das „Foyer“ kann vielfältig für Feste oder als überdachter Spielplatz genutzt werden. Zwischen den beiden Betonwänden an den Grundgrenzen landet hinter der Alu-Glaskonstruktion die von oben kommende Treppe. Die jeweils einläufigen Treppen liegen nebeneinander und schaffen so einen großzügigen Blick nach oben zum Dachfenster – das Treppenhaus fungiert als vertikaler Lichthof.

Die Qualität der Wohnungen wird durch die projektspezifischen Eigenschaften geprägt: Zugang und Zufahrt über ein multinutzbares gemeinsames Foyer, die natürlich belichtete Erschließung, die großzügigen Terrassen und deren Orientierung zum ruhigen Hof hin sowie die gute Querlüftung und Querbelichtung der durchgesteckten Wohnungen.