X Architekten

My Home is my Patio 

Standort: 4020 Linz

Auftraggeber: WAG Wohnungsanlagen Gesellschaft m.b.H., Linz

Planungsdaten: Direktauftrag 2004

Baubeginn: Mai 2008

Bauübergabe: Juni 2009

Nutzfläche: 1650 m 2

EG: Geschäftsflächen

1. – 3.OG: 9 Geschosswohnungen + 6 Maisonetten

Fotos: X ARCHITEKTEN

Text: Ulli Haele

In jeder Stadt gibt es schwer verwertbare Restgrundstücke, die mit konventionellen Lösungen nicht bebaut werden können. Für diese prekären Reste gilt es, intelligente Lösungen zu entwickeln, um die Chancen innerstädtischen Wachstums zu nutzen. Der Ausdehnung der Städte – dem „Urban Sprawl“ entgegenwirkend bietet das Projekt für städtische Brachen eine innovative Lösung.

Für das Grundstück in der Linzer Feilstraße konnte ein Haustypus entwickelt werden, der zwischen Geschoßwohnungsbau und Reihenhaus eine dritte Kategorie für sich bean-sprucht. Der Mix aus übereinandergestapelten Typologien strukturiert den Baukörper: Tiefgarage, darüber Geschäftsflächen zur Belebung der Straßenebene, darüber Ge-schoßwohnungen und darüber zweigeschossige Hofhäuser. Die zweigeschossigen Hofhäuser bieten eine echte Alternative zum Vorstadt-Einfamilienhaus.

Im zentral angeordneten und zur Erschließung dienenden Innenhof mit seinen Laubengängen setzen hochragende Holzsprossen als Geländer und gezielt platzierte Farbflächen Akzente. Darum gruppieren sich im ersten Obergeschoß sieben Wohnungen mit klassischen Raumangeboten. Im Stockwerk darüber sind auf zwei weiteren Ebenen die Wohnungen mit Patios und Terrassen untergebracht. Diese sind kleine Häuser im besten Sinne, jeder 92m² großen Einheit ist ein intimer, vollkommen uneinsichtiger Hof zugeordnet. Um Bezüge zur Umgebung zu ermöglichen, sind die Patios seitlich zur Straßenseite ausgeschnitten. Rückwärtig abgerundete, Richtung Hof leicht ansteigende Dachaufsätze verleihen den Wohnräumen bei einer Höhe von 3,7m einen großzügigen Charakter.

Schon von weitem verleihen die in 3er-Reihe „aufgesetzten“ Hofhäuser mit ihren tonnenartig gewölbten Dächern dem Bau Identität und Differenzierung. Die vorgelagerten Patios sind Einschnitte in die Kubatur, sie verleihen dem sonst introvertierten und dicht gepackten Baukörper Struktur und Durchlässigkeit. Die Ecksituation an der Feilstraße wird mit dem Wechsel in der Materialität der Fassade betont: entlang der Westfassade ist der Bau weiß verputzt, an der Ostfassade zieht sich das mit Trapezblech verkleidete Dach über die Ausrundung entlang der Fassade bis zum Geschäftslokal herunter.