Standort: Rosenstraße 7, 4040 Linz – Urfahr
Auftraggeber: Diözesane Immobilien-Stiftung
Grundstück: 1.115 m²
Planungsbeginn: Februar 2013
Nettogrundrissfläche: 2.265 m²
Fertigstellung: Sommer 2017
Fotos: X ARCHITEKTEN
Text: X ARCHITEKTEN
Städtebauliche Situation
Der Bauplatz mit dem 3 bis 4-geschoßigen Bestandsgebäude, ein ehemaliges Schülerinnenheim der Stadtpfarre Urfahr, in der Rosenstraße 7 befindet sich in Mitten der überaus heterogenen Stadtstruktur von Alturfahr. Da die Struktur des Hauses einer zeitgemäßen Nutzung als Wohnbau nicht gerecht werden kann, bzw. eine Adaptierung unwirtschaftlich wäre, wird das Bestandsgebäude abgebrochen und ein neuer, 5-geschoßiger ökologischer Holzgeschoßwohnbau mit ausgebautem Dachraum für 19 Wohnungen mit Tiefgarage errichtet.
Im Norden und im Süden schließt das Gebäude direkt an die Nachbarbebauung an. Die TG-Zufahrt sowie der Eingang erfolgt direkt von der östlich gelegenen Rosenstraße. Der großzügige Garten grenzt im Westen an einen neu errichteten Spielplatz der Stadt Linz.
Konstruktion
Das größtenteils unterirdisch liegende Erdgeschoß mit dem Eingangsbereich und der Tiefgarage werden in STB-Bauweise errichtet. Der Wohnbau ab dem 1. OG ist als reiner Holzbau konzipiert. Die gewählte Konstruktion lässt einen sehr hohen Vorfertigungsgrad zu und unterstützt somit eine effiziente und ökonomische Bauabwicklung, die auch Nachbarn und Verkehr nur im absolut notwendigen Ausmaß beeinträchtigen. Der Gründachaufbau auf der TG-Decke wird mit ca. 100 cm Aufbauhöhe etwas überdimensioniert um eine intensive Begrünung der Außenbereiche zu ermöglichen.
Architektur und Gestaltung
Das Thema Holz spielt bei diesem Projekt eine gesamtheitliche Rolle und findet neben dem konstruktiven Einsatz auch Anwendung an den Oberflächen, soweit dies die behördlichen Richtlinien zulassen. Im Innenbereich bleiben die tragenden Holzdecken sichtbar und kreieren gemeinsam mit den Holzböden eine ansprechende und wohnliche Innenraumwirkung. Die Fassade an der Straßenseite orientiert sich an den Nachbarhäusern und nimmt die Thematik der Rustikal in der Erdgeschoßzone auf. Die dadurch entstehende horizontale Bänderung führt zu einem „geerdeten“ Erscheinungsbild, das Verbreitern der Platten nach oben hin zu einem strukturellen Verlauf, der die Fassade zur Traufe hin aufweitet. Zusätzlich zur strukturellen Aufweitung, werden von unten nach oben ebenso immer breiter werdende und in 3 unterschiedlichen Grautönen Fassadenplatten eingestreut, die über ihren diffusen Glanz- und Spiegelgrad das Gebäude nach oben hin immer mehr auflösen. An der Gartenseite wird exakt das selbe Fassadenkonzept zum Einsatz gebracht. Die Fensteröffnungen der Wohnungen werden gartenseitig maximiert, um möglichst viel Licht und Ausblick bzw. Grünraumbezug in die einzelnen Wohnungen zu bringen. Die davorstehenden Balkone sind durchgehend 2m tief und mit Holzboden belegt.
Grünraumgestaltung
Der Garten des Projektes wird in drei Zonen gegliedert. Direkt im Anschluß an die Terrassen im 1. OG wird eine neutrale Wiesenfläche ausgebildet. Im mittleren Bereich des Gartens gibt es die Möglichkeit jeder Wohnung einen eigenen Nutzgarten evtl. in Form von Hochbeeten anzubieten. Im westlichen Streifen des Gartens wird ein eigener Spielgarten für die Kinder errichtet und das bestehende Nebengebäude zu einer Gartenlaube mit davorliegender Terrasse für alle BewohnerInnen des Hauses umgebaut. Der gesamte Gartenbereich soll durch intensive Bepflanzung mit Büschen und kleineren Bäumen ansprechende Außenraumsituationen erhalten.