Standort: Stadteinfahrt West, Graz (temporär)
Planungsdaten: Direktauftrag 2002
Bauübergabe: 2003 – Kulturhauptstadtjahr, Graz
Text: Wolfgang Haas
Hands-Out
Stadteinfahrt West
Winkende Hände sagen uns sehr persönlich, dass wir erwartet werden. In der permanenten Mobilität, in der Ankunft als selbstverständlich, nicht als lange erwartet gilt, verschwindet diese Geste allmählich. Mit ihrer Installation übertrugen x architekten, Peter Reitmayr und Wolfgang Haas Erinnerungsfragmente dieser Geste in die Anonymität der Autobahn. Es waren Hände ohne Gesichter, die uns an ein Ankommen und Aufbrechen erinnern, das noch nicht Routine war. Wahllos und willkürlich winkten sie den BesucherInnen zu, so erhielt das Ankommen in der Kulturhauptstadt eine persönliche Note, ironisiert aber durch den Automatismus des Winkens.
Die 100 Meter lange Installation bestand aus einer drei Meter hohen Wandkonstruktion und 240 künstlichen Armen. Nach dem Prinzip des „Wackeldackels“ beweglich montiert, wurden diese vom Fahrtwind der vorbeifahrenden Autos in Bewegung versetzt. Die Dichte des Verkehrsaufkommens und die Stärke des Sogs der Fahrzeuge bestimmten den Ausschlag und die Dauer ihrer Bewegungen. Pendelten die Arme bei geringerem Verkehr mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Richtung aus, so wurden sie durch den folgenden Verkehr erneut in eine fortlaufende Wellenbewegung in Richtung Kulturhauptstadt versetzt.
Ausschlaggebend für den Impuls waren die AutofahrerInnen. Sie waren zugleich BetrachterInnen und Akteure – der Fahrtwind, der im Vorbeifahren entstand, provozierte eine Geste des Ankommens für die nachkommenden Reisenden.
Idee und Konzeption: x architekten, Peter Reitmayr und Wolfgang Haas
Ein Projekt von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas in Zusammenarbeit mit der ASFINAG.