tricolore² 

Das südliche Ende der Linzer Landstraße in dem sich die „Take-Away-Pizzeria Franzesco“ befindet stellt eine Art unterentwickelter Lücke zwischen Österreichs erfolgreichster, innerstädtischen Einkaufsstraße und dem Linzer Bahnhofsviertel dar. Grund dafür ist nicht zuletzt die sehr mangelhafte Gestaltung der bestehenden Geschäftslokale, die ebensolche Waren anbieten.
Ein ebensolches Lokal betrieb der Vorpächter unseres Bauherren mit sehr bescheidenem Erfolg. Unser Bauherr, der im Übrigen bereits 3 solcher Pizzerien im Linzer Innenstadtgebiet betreibt, hat aus den Fehlern des Vorgängers seine Schlüsse gezogen. Sein Briefing an uns forderte daher ein helles, offenes und urbanes Lokal das eindeutig mit den altbekanntes Gestaltungsmustern brechen sollte und im Sinne einer neuen Corporate Identity auch auf in Zukunft folgende Lokal anwendbar wird. Der Verkauf der italienischen Speisen (neben Pizzen auch Tramezzini, Pizzarollen und Salate) soll, vor allem aufgrund der direkt vorm lokal befindlichen Straßenbahnhaltestelle, überwiegend über die straßenseitige Durchreiche abgewickelt werden. Das längere Verweilen im Geschäftslokal spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Konzept
Als eindeutiges Gestaltungskonzept dient die, über Boden, Wand, Decke und Mobilar gezogene Transformation der Italienischen Flagge – Tricolore – in eine ornamenthafte Pixeloberfläche bestehend aus 40×40 cm großen Farbquadraten mit den 3 Farben Grün, Weiß und Rot. Die konsequente Umsetzung des Konzeptes verleiht dem Lokal – trotz Einschränkungen durch die bestehenden räumlichen Gegebenheiten und Gastrogeräten, sowie einem sehr geringen Budget – eine Homogenität die eine luftige und eindeutige Raumidentität generiert. Das Quadrat bildet darüber hinaus eine geometrisch, gestalterische Nähe zur kreisrunden Pizza und bietet damit ein wunderbar dienendes Bühnenbild für den Verkaufserfolg des italienischen Exportschlagers.

Umsetzung:
Das Gestaltungskonzept des Quadratrasters zieht sich vom auskragenden Vordach, über die von Aussen nach Innen durchlaufende Deckenuntersicht in den Innenraum der Pizzeria und breitet sich in weiterer Folge über sämtliche Innenoberflächen. Beleuchtung, Lüftung, Beschriftungen und Vitrinen werden ebenso in einer Art topografischem „Würfelspiel“ umgesetzt wie die gesamte Möblierung.

Als Bodenbelag wurde ein weißes Linoleum gewählt das in einer Art „Einlegearbeit“ mit roten und grünen Feldern durchzogen wurde. Wände und Decken wurden in seidenmatt lackierten Holz- bzw. Gipsplatten ebenso mit Farbquadraten gestaltet die teils hineingedrückt, teils herausgedrückt wurden um den nötigen Installationen und funktionalen Anforderungen gerecht zu werden

Bereichernd für den südlichen Teil der Linzer Landstraße zeigt sich die Pizzeria Franzesco vor allem in den Sommermonaten in denen die „Italienischen Quadrate“ durch die vollkommene Öffnung der Glasfalttüren den Stadtraum erobern, aber auch in den Abend- und Nachtstunden in denen die Passanten vom einladend hellen Schein angezogen werden.